Für die bisher registrierten Straftaten sei aber nur eine vergleichsweise kleine Zahl von Bewohnern der Erstaufnahmestelle verantwortlich. Bilanz der SoKo: von den insgesamt 30.000 hier vorübergehend untergebrachten Asylbewerbern sind 1.050 straffällig geworden, das entspricht drei Prozent. Die Mehrzahl der Bewohner der Einrichtung sei “unauffällig”.
Unter den Tatverdächtigen sind laut Polizei vor allem Asylbewerbern aus Nordafrika und dem Westbalkan - also Regionen, die von Deutschland als sichere Herkunftsländer eingestuft werden. Viele der bekannt gewordenen Straftaten sind in dem Flüchtlingsheim selbst verübt worden. Dabei handele es sich beispielsweise um tätliche Auseinandersetzungen, bei denen häufig Alkohol eine Rolle spiele, so die örtliche Polizei.
Allerdings registrierte die Polizei vor allem im Umfeld der Einrichtung auch eine gestiegene Zahl von Einbrüchen und Diebstählen. Ein Supermat hat darauf mittlerweile mit kürzeren Öffnungszeiten reagiert, außerdem wird Wachpersonal eingesetzt. In der Einrichtung selbst hätten sich in den vergangenen Wochen auch Versuche gehäuft, mit gefälschten Heimausweisen mehrfach Taschengeld zu erlangen, sagte Heuer. Asylbewerber haben Anspruch auf 143 Euro monatlich. Wer versucht, unberechtigt weiteres Taschengeld zu erlangen, macht sich strafrechtlich des Leistungsbetrugs schuldig.
Im Oktober hatte es in der Erstaufnahmestelle in Braunschweig eine Massenschlägerei mit etwa 200 Beteiligten gegeben. Die Polizei musste mit einem Großaufgebot von 25 Streifenwagen eingreifen.
Quelle: Polizei registriert Straftaten durch Asylbewerber | Das Erste