Chemnitz/Penig - Bettler gibt es viele in Chemnitz. Eine rumänische Großfamilie betreibt jedoch ein besonders erfolgreiches Geschäftsmodell: Sie schickt zwei Töchter, lässt sie offenbar auch stehlen. Dabei ist die Familie nicht arm, hat in Penig ein Haus.
Seit Monaten laufen meist zwei Mädchen (14 und 18) durchs Zentrum. Sie halten Passanten Zettel unter die Nase. Darauf steht „Hunger“ oder „Bitte helfen“.
Kürzlich bettelte die 14-Jährige an der Zentralhaltestelle einen Passanten (37) an, griff ihm in die Jackentasche. Der Mann packte das Mädchen, schleppte es zur Polizei. Die 18-Jährige kam dazu.
„Die Ermittlungen laufen“, sagt Polizeisprecherin Jana Kindt. „Die Mädchen sind uns durch Diebstähle bekannt.“ Dem städtischen Ordnungsdienst auch. Der könnte 1 000 Euro Ordnungsgeld wegen aggressiven Bettelns verhängen.
Was Passanten nicht wissen: Die rumänische Familie, rund 15 Erwachsene und Kinder, bewohnt in Penig ein Haus, im Dezember gekauft, bar bezahlt. Zudem hat sie laut Nachbarn vier Autos (Mercedes, Peugeot, VW, Laster).
Gemeldet sind in Penig nur acht Personen. „Wenn wir Erwachsene auf die Schulpflicht ansprechen, heißt es, die Kinder seien zu Gast“, sagt Stadtsprecherin Manuela Tschök-Engelhardt (47).
„Gebettelt haben die Kinder auch in Penig“, sagt Nachbar Bernd Thiele (70). „Ansonsten ist die Familie unauffällig. Aber arm wirkt die nicht.“
Fotos: Bernd Rippert
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