Schreckliche Tat in Südbaden: Zwei Mädchen wollten mit vier Bekannten ins neue Jahr feiern - und wurden stattdessen von ihnen stundenlang vergewaltigt. Der jüngste Täter soll 14 Jahre alt sein.
Drei Jugendliche und ein Mann sollen in der Silvesternacht in einer Wohnung in Weil am Rhein zwei junge Mädchen vergewaltigt haben. Die vier Verdächtigen werden beschuldigt, die 14 und 15 Jahre alten Teenager in einer Wohnung mehrfach sexuell missbraucht zu haben, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag mitteilten. Die Stadt reagierte entsetzt auf den Fall.
Die Opfer und einer der Beschuldigten kannten sich oberflächlich. Den Angaben zufolge trafen die Mädchen den 21-Jährigen am Silvesterabend und folgten ihm in seine Wohnung im sozial schwachen Stadtteil Friedlingen.
Dort sei es zunächst zu einvernehmlichen Zärtlichkeiten gekommen, berichtete die Polizei. Dann jedoch hätten der junge Mann, sein 15-jähriger Bruder und zwei 14-Jährige die Mädchen mehrfach vergewaltigt. Die beiden Opfer alarmierten nach dem Verlassen der Wohnung die Polizei, die die Verdächtigen festnahm.
Gegen den Mann und die beiden 14-Jährigen wurde nach Angaben eines Polizeisprechers kurz nach der Tat Haftbefehl erlassen. Der 15-Jährige kam zunächst in staatliche Obhut, weil gegen ihn nach Angaben der Ermittler kein Haftgrund vorlag. Als er sich jedoch aus der Obhut entfernte, wurde auch gegen ihn Haftbefehl beantragt.
Stadt in Schock
Die Hauptamtsleiterin der Stadt, Annette Huber, sagte, man sei schockiert über die Tat. Sie hoffe nun auf eine zügige und vollständige Aufklärung und Ahndung.
Der Fall wurde erst am Donnerstag bekannt, zunächst hatte der SWR darüber berichtet. Nach Angaben des Sprechers standen unter anderem Belange des Jugendschutzes einer Veröffentlichung direkt nach der Tat entgegen. Weitere Details zu dem Fall wollten Polizei und Staatsanwaltschaft aus ermittlungstaktischen Gründen nicht nennen.
Dem SWR zufolge handelt es sich bei den Tatverdächtigen um Syrer. Die beiden 14-Jährigen wohnen demnach in der Schweiz und den Niederlanden. Die Nationalität der Tatverdächtigen spiele bei der Tat aber eine “untergeordnete Rolle”, zitiert der SWR Polizei und Staatsanwaltschaft. Ein Zusammenhang mit den Silvester-Vorfällen in Köln und anderen deutschen Städten sei nicht erkennbar. Auch handele es sich nicht um eine Straftat, die im Umfeld eines Asylbewerberheimes begangen wurde.
Erst im Dezember waren in einem Prozess um eine Gruppenvergewaltigung in Tübingen lange Haftstrafen verhängt worden. Die zur Tatzeit 19 bis 23 Jahre alten Männer hatten eine junge Frau im März 2015 von einer Party auf einen dunklen Schulhof gelockt und gemeinsam vergewaltigt.
Die Täter müssen jeweils für rund sieben Jahre ins Gefängnis. Die Höchststrafe für Vergewaltigung liegt im Jugendstrafrecht bei zehn Jahren Haft.