Dresden - Sein „Arbeitsplatz“ war ein Internet-Cafe am Hauptbahnhof. Dort hatte Mohamed K. (31) sozusagen einen Schalter: Er verkaufte 700 illegal im Internet organisierte Bahntickets. Seit Montag ist Prozess gegen den tunesischen Informatiker am Landgericht.
„Ich organisierte mir Daten von Kreditkarten im Internet“, gestand Mohamed K., der 2011 illegal nach Dresden kam. „Damit bestellte ich die Tickets, je nach Bestellung.
Es sprach sich schnell rum, dass da ein Tunesier Karten verkauft.“ Mohamed K. buchte Züge nach Hamburg, Paris, Freiburg - je nach Auftrag.
Seine Kunden zahlten einen Spottpreis. „Manche zahlten mehr, manche weniger. Manchmal habe ich die Tickets auch verschenkt“, so der Betrüger.
Immerhin: Laut Anklage kassierte Mohamed so zwischen Juni 2012 und April 2015 fast 38 000 Euro. „Das Geld habe ich zum Leben gebraucht. Außerdem hatte ich inzwischen einen Sohn. Die Frau zog mit dem Kind weg. Ich habe sie regelmäßig besucht.“
Der Schaden bei der Bahn beträgt 116585 Euro! „Ich habe eine Algorithmus für die Deutsche Bahn geschrieben, damit so was künftig nicht mehr passiert“, so der Angeklagte.
Ob das die Bahn interessiert oder gar strafmildernd berücksichtigt wird, ist allerdings unklar. Das Urteil fällt morgen.
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