Übergriffe in Amtsstuben nehmen zu.
Chemnitz - Attacken gegen Behördenmitarbeiter: Der Ruf nach mehr Sicherheit für stößt in Chemnitzer Amtsstuben auf offene Ohren.
Chemnitz/Berlin - Ausschreitungen bei Krawallen, Angriffe auf Feuerwehrleute und Attacken in deutschen Amtsstuben: Nicht nur Polizisten bekommen zunehmend Aggressionen und Gewalt zu spüren.
Die Regierungskoalition in Berlin will das Problem angehen. Auch Mitarbeiter der Stadt Chemnitz würden von einem besseren Schutz profitieren.
So attackierten Ausländer 2015 zwei Beschäftigte im Sozialamt, einmal mit einem Messer. “Insgesamt wurden bei den zwei Übergriffen 188 Kalendertage Ausfallzeit registriert. Die krankheitsbedingten Ausfallkosten betrugen 34.000 Euro”, heißt es in einer Antwort auf eine Ratsanfrage von Pro Chemnitz.
“Aggressionen und Übergriffe sind eine psychische Belastung. Die Folge sind Ängste, insbesondere bei Alleinarbeiten”, so Kämmerer Sven Schulze (43, SPD) in der Anwort auf die Ratsanfrage.
Die Stadt reagiert: Die Asyl-Abteilung des Chemnitzer Sozialamtes bezieht im Mai neue Büros in der Alten Post. Damit sollen sich auch die Sicherheitsbedingungen verbessern.
Knapp 400 Verwaltungsmitarbeiter haben zudem an Kursen teilgenommen. Themen: Strategien und für den Umgang mit schwierigen und aggressiven Bürgern, Deeskalationstraining unter Berücksichtigung interkultureller Anforderungen.
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (62,CDU) will Polizisten und Mitarbeiter im öffentlichen Dienst besser vor Gewalt und Übergriffen schützen. “Es braucht gesetzliche Antworten”, so de Maizière bei einer Fachtagung in Berlin.