Über 100 Menschen erkrankt - Norovirus grassiert in Flüchtlingseinrichtung

Das hoch ansteckende Norovirus hat sich in einer Erstaufnahmeeinrichtung fürFlüchtlinge im schleswig-holsteinischen Boostedt ausgebreitet. Mehr als hundert Asylsuchende seien bereits an der Infektionerkrankt, teilte der Kreis Segeberg mit. 

Das Gesundheitsamt weiß seit Freitag von den Norovirus-Erkrankungen. Eine Gefährdung für die Allgemeinbevölkerung bestehe nicht, hieß es weiter. Dem Sicherheits- und Sanitätsdienst seien Desinfektionsmittel und Schutzkleidung übergeben worden. In den Gebäuden der ehemaligen Rantzau-Kaserne sind nach Angaben der zuständigen Polizeibehörde aktuell 1780 Flüchtlinge untergebracht.

Noroviren verursachen Brechdurchfälle, die sehr plötzlich beginnen und ohne besondere Behandlung nach ein bis zwei Tagen enden. Patienten müssen nur in wenigen Fällen wegen Flüssigkeitsmangels und Kreislaufproblemen stationär behandelt werden.

Quelle: http://www.t-online.de/nachrichten/panorama/id_76037332/ueber-100-fluechtlinge-in-boostedt-mit-norovirus-infiziert.html

Wenn Flüchtlinge zu Patienten werden

In den Augen vieler Flüchtlinge scheint Deutschland trotz der wachsenden Überforderung noch immer eine Art Paradies zu sein. Ein Zufluchtsort, der sie mit offenen Armen empfängt, ihnen Arbeit gibt und ein neues Zuhause. Was sie nicht wissen: Auch bei uns gibt es Flüchtlinge, die hinter Stacheldraht leben müssen. Nicht weil sie ein Verbrechen begangen haben, sondern weil sie unter einer ansteckenden Krankheit leiden. Zum Beispiel unter Tuberkulose.

Flüchtlingsunterkunft wegen Krankheitswelle unter Quarantäne

Radelandstraße in Berlin-Spandau

Am Montag hat die Polizei ihre seit Samstag mit rund 300 Flüchtlingen belegte Sporthalle an der Radelandstraße in Spandau unter Quarantäne gestellt. Es gibt Verdacht auf Krätze und TBC.

Halle geschlossen - niemand außer medizinisches Personal darf den Bau betreten oder verlassen: Am Montag gegen 17 Uhr hat die Polizei ihre seit Samstag mit rund 300 Flüchtlingen belegte Sporthalle an der Radelandstraße in Spandau kurz entschlossen unter Quarantäne gestellt – obwohl zuvor noch kein Amtsarzt konsultiert worden war.
Doch die festgestellte Krankheitswelle in der Halle erforderte eine rasche Entscheidung: Seit 15 Uhr waren Sanitäter der Feuerwehr dort ständig im Einsatz. Nach Angaben des Lagedienstes brachten sie binnen zwei Stunden sieben Kinder wegen Krätze, eine parasitäre Hautkrankheit, in Kliniken. Außerdem einen Erwachsenen mit blutigem Husten und Verdacht auf TBC sowie eine weitere Person mit unklaren Anzeichen. Später, gegen 20 Uhr wurden erneut zwei Kinder in Kliniken gefahren.

Sporthalle sei keine Dauerlösung
Man habe die Halle auch aus Fürsorge gegenüber den eigenen Kollegen vorerst geschlossen, sagte ein Polizeisprecher. Auf Twitter schrieb die Gewerkschaft der Polizei, dass die Quarantäne bis mindestens Dienstag früh um neun Uhr anhalte. Die Flüchtlinge werden von 14 Polizisten verpflegt und bewacht. Ob der Quarantäne-Beschluss der Polizei am späten Montagabend amtsärztlich bestätigt wurde, war bis Redaktionsschluss unklar.
In Spandau sind am vergangenen Sonnabend erstmals Flüchtlinge auf einem Polizeiareal untergebracht worden. Sie zogen in die Spandauer Sporthalle der Direktion 2 ein. Die Polizei betonte, dies sei „keine Dauerlösung“. In der Sporthalle wurden deshalb nur Matratzen ausgelegt.
Polizeiintern wurde seit Tagen vor der Nutzung des Geländes gewarnt, da dort noch vier von zehn Munitionsbunkern genutzt werden und es eine Waffenkammer gibt. Die Sicherheit wurde als gefährdet angesehen. Zudem leide die Ausbildung und das Einsatztraining der neu eingestellten Beamten, hieß es.

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