Analyse: Der Straßenkampf der Jugendbanden

Im Jugendzentrum Base 20 verkehren viele Tschetschenen. Auf der Straße kam es am Samstag zu Kämpfen mit Afghanen. 

Bild: Stanislav Jenis 

Nach Auseinandersetzungen zwischen Afghanen und Tschetschenen sollen fünf Personen in U-Haft kommen. Die Konflikte zwischen beiden Gruppen häufen sich österreichweit.

Wien. Zwei Anzeigen wegen Mordversuchs, fünf wegen schwerer Körperverletzungen, sieben Schwerverletzte im Alter von 14 bis 17 Jahren, davon schwebten bis Montagfrüh zwei in Lebensgefahr – das ist die Bilanz eines Jugendbandenkrieges, der am Samstag am Handelskai in der Nähe der Millennium City im 20. Wiener Bezirk wie berichtet ausgetragen wurde.

Insgesamt 50 Jugendliche und junge Männer aus Tschetschenien und Afghanistan waren in den Konflikt involviert – laut Angaben der Polizei Asylwerber und anerkannte Flüchtlinge. Auslöser der Auseinandersetzung war ein Facebookposting. „Die Afghanen fühlten sich dadurch beleidigt und machten sich zum Jugendzentrum Base 20 am Handelskai auf, das dafür bekannt ist, dass sich hier hauptsächlich tschetschenische Jugendliche treffen“, sagt Polizeisprecher Paul Eidenberger zur „Presse“. Dort sollen sie vor der Tür mit Messern, Holzlatten und Eisenstangen auf die zahlenmäßig unterlegenen Tschetschenen losgegangen sein. Die Sozialarbeiter versuchten erfolglos zu deeskalieren – schlussendlich konnten sie nur noch Erste Hilfe leisten. Ein Großteil der Täter flüchtete, gegen fünf Männer beantragte die Polizei die Verhängung der Untersuchungshaft, ein Mann wurde auf freiem Fuß angezeigt.

Brennpunkt Einkaufszentrum

Die Betreiber der Millennium City haben seit Jahren in und um das Gelände mit Jugendgangs zu kämpfen. „Wir arbeiten eng mit Polizei und Sozialarbeitern, haben unser Sicherheitspersonal verstärkt. Wir überarbeiten unser Konzept derzeit aufgrund aktueller Vorfälle“, sagt Sprecher Alexander Khaelss-Khaelssberg. Neben der Massenschlägerei am Samstag am Handelskai machte das Einkaufszentrum erst Ende Februar Negativschlagzeilen. Vier selbst ernannte tschetschenische Sittenwächter sollen laut Polizei vier Frauen belästigt haben. Sie kündigten an, diese nach Hause begleiten zu wollen – was die Frauen verweigerten. Als Zeugen ihnen zur Hilfe eilten, sollen die Männer auf diese losgegangen sein. Zwei Männer mussten mit Rissquetschwunden ins Spital gebracht werden.

Die Millennium City ist aber nicht das einzige Einkaufszentrum, das mit Jugendbanden zu kämpfen hat: Auch in und um die Lugner City (Rudolfsheim-Fünfhaus), kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen. Im April 2014 gipfelte ein Konflikt tschetschenischer Jugendgangs in einer Schießerei auf offener Straße. Die Polizei kämpft seit einiger Zeit verstärkt gegen Bandenkriminalität. Im Jänner 2015 gelang ihr ein Coup gegen Wiens größte Jugendgang, die Goldenbergs. Die Köpfe der Bande wurden zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.

Neben der Tatsache, dass Jugendgangs in den letzten Jahren wieder vermehrt auftreten, fällt auch auf, dass sich die Auseinandersetzungen immer häufiger zwischen zwei Gruppen abspielen: Tschetschenen und Afghanen – in der Venediger Au etwa finden immer wieder Revierkämpfe mit Dutzenden Personen statt. Die tschetschenische Community hat sogar schon einen „Ältestenrat“ gegründet, der sich nun vermehrt um diese Problematik kümmern soll.

Österreichweites Problem

Aber nicht nur in Wien liefern sich die rivalisierenden Gruppen Auseinandersetzungen auf offener Straße: In Salzburg gipfelte der schwelende Konflikt Anfang 2015 in einer Straßenschlacht mit rund 80 Beteiligten am Hauptbahnhofvorplatz. Jugendliche gingen mit Faustfeuerwaffen, Schlagringen und Messern aufeinander los. Nur ein Großaufgebot an Polizei konnte kurz darauf ein ähnliches Szenario verhindern. In Wels, Linz, Graz und St. Pölten kam es zu ähnlichen Situationen.

„Dass ausgerechnet Tschetschenen und Afghanen immer wieder aneinandergeraten, hat auch damit zu tun, dass sie sich in vielem sehr ähnlich sind“, sagt Nikolaus Tsekas, Wien-Chef der Bewährungshilfe Neustart, der die Entwicklung mit Sorge beobachtet. Beide Gruppen kämen aus Ländern, in denen Konflikte seit Jahren durch Krieg ausgetragen werden; Afghanistan und Tschetschenien hätten ähnliche patriarchale Clanstrukturen, die durch Begriffe wie Ehre, Familie und den Kampf dafür geprägt sind. In beiden Communitys gebe es hohe Arbeitslosigkeit gepaart mit niedrigem Bildungsniveau. „Beide haben einen schlechten Ruf – jetzt geht es wohl auch darum klarzumachen, wer die härtesten Jungs hat“, sagt Tsekas.

Dazu kämen wohl aktuell auch die Rolle beider Gruppen im Syrien-Krieg und ein religiöser Konflikt: „Tschetschenen sind meist Sunniten, sie kämpfen aufseiten des IS gegen das syrische Regime, das von Russland unterstützt wird – der Erzfeind vieler Tschetschenen“, sagt Nahostexpertin Tyma Kraitt. „Aufseiten des Regimes finden sich viele afghanische Kämpfer aus der Minderheit der Hazara, von denen besonders viele in Österreich sind. Diese sind Schiiten.“ Beide Experten sind sich einig, dass es besonderer integrativer Anstrengungen bedarf, um weitere Auseinandersetzungen zu verhindern.

Quelle: Analyse: Der Straßenkampf der Jugendbanden

In Kölner Schwimmbad: Männer begrapschen Kinder

In diesem Schwimmbad sollen mehrere Kinder unsittlich berührt worden sein.

dpa/Oliver Berg

In einem Kölner Schwimmbad ist es zu sexuellen Übergriffen gekommen. Demnach sollen mehrere Männer Kinder sexuell berührt haben. Die Verantwortlichen wurden vorläufig von der Polizei festgenommen.

Sechs Männer sollen in einem Kölner Schwimmbad mehrere Kinder unsittlich berührt haben. Sie seien vorläufig festgenommen worden, teilte die Polizei mit. Ein zwölf Jahre altes Mädchen habe den Bademeister verständigt und berichtet, am Ende der Rutsche von einem 45 Jahre alten Mann oberhalb der Badekleidung berührt worden zu sein. Mehrere Männer hätten dort einen „Stau“ verursacht.

Männer wurden vorläufig festgenommen

„Während sich der Bademeister um das erschrockene Kind kümmerte, ergaben sich Hinweise, dass möglicherweise weitere Kinder durch die vorläufig Festgenommenen belästigt worden waren“, teilte die Polizei mit.

Die Aufsicht des Bades im Stadtteil Zündorf habe die sechs Verdächtigen im Alter von 17 bis 45 Jahren zunächst festgehalten und Hausverbote ausgesprochen. Danach seien die Männer, die aus Afghanistan, Syrien und dem Irak stammten, vorläufig festgenommen worden, berichtete die Polizei. Die Beamten bitten Zeugen, sich mit Hinweisen zu melden.

Quelle: In Kölner Schwimmbad: Männer begrapschen Kinder

Zeman: Athen soll mit Aufnahmezentren Schulden abdienen

Milos Zeman / Bild: APA/AFP/SAMUEL KUBANI 

Dorthin sollten Flüchtlinge aus anderen EU-Ländern gebracht werden. Die drei Milliarden Euro für Ankara bezeichnet der tschechische Präsident als “rausgeschmissenes Geld”.

Ein neuer Vorschlag des tschechischen Präsidenten Milos Zeman zur Lösung der Flüchtlingskrise: Griechenland soll auf seinen Inseln Aufnahmezentren für Einwanderer betreiben und damit seine “sonst nicht einzutreibenden Auslandsschulden” abdienen. In diese Zentren sollen auch Flüchtlinge aus anderen EU-Staaten zurückgebracht werden, sagte Zeman am Sonntag dem tschechischen TV-Sender “Prima”.

“Das ist eine originelle Lösung, mit der man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen würde”, sagte Zeman. “Das heißt: diese Lösung würde den Zufluss von illegalen Immigranten stoppen und auf der anderen Seite würde sie Raum für die Rückkehr der Deportierten in Einrichtungen mit einem elementaren zivilisatorischen Niveau schaffen”, sagte der tschechische Präsident, der sich von dieser Lösung offenbar eine freiwillige Rückkehr der Migranten in ihre Heimatländer erhofft.

Zeman sprach sich auch gegen den Flüchtlingsdeal mit der Türkei aus. Die drei Milliarden Euro, die Ankara zur Eindämmung der Flüchtlingswelle gezahlt werden sollen, seien “beim Fenster rausgeschmissen”. Die Türkei sei nämlich weder fähig noch willens, sich in der Flüchtlingskrise zu engagieren. Zeman gilt als Hardliner in der Flüchtlingsfrage. “Niemand hat sie hierher eingeladen”, sagte er an die Adresse der Flüchtlinge. Zudem macht er sich für eine Deportation von Wirtschaftsmigranten aus Europa stark.

Quelle: Zeman: Athen soll mit Aufnahmezentren Schulden abdienen

Wo die Flucht nach Europa endet

Sie haben es geschafft: Flüchtlinge gehen zu einem Registrierungszentrum im mazedonischen Gevgelija, nachdem das Grenztor für sie geöffnet wurde.

Bild: APA/AFP/DIMITAR DILKOFF 

Im mazedonischen Gevgelija riegeln internationale Wächter unter Wiens Regie die Balkanroute ab. Jenseits des Grenztors breiten sich Läuse und Krätze aus, vor Wasser- und Essensausgaben gibt es lange Schlangen.

Im Schatten des Stacheldrahts ist der lästige Blick über die Amtsschulter nicht erwünscht. Noch harren die verhinderten Grenzgänger auf der griechischen Seite des Zauns vergeblich auf die Öffnung des Gatters, als ein mazedonischer Grenzpolizist in Gevgelija die Berichterstatter mit mürrischer Handbewegung und im strengen Befehlston von dem Zauntor zum griechischen Lager Idomeni hinter die 30 Meter entfernten Schienen vertreibt: „Alle Journalisten hinter die Gleise!“

„Macht die Grenze auf, helft uns!“, fordern einstweilen verzweifelte Demonstranten auf den blockierten Schienen des überfüllten Lagers. Doch wenige Hundert Meter entfernt scheint für die internationale Grenzertruppe weiterhin keinerlei Eile bei der gelegentlichen Öffnung des Grenztors nach Norden geboten: Es sind Beamte der Anrainer- und Višegrad-Staaten, die in Gevgelija die strengen Wächter der Balkanroute mimen.

„Das bestimmt Wien“. Während mazedonische Grenzer gelangweilt an ihren Zigaretten ziehen, streifen sich ihre tschechischen, slowenischen und slowakischen Kollegen für die bevorstehenden Leibesvisitationen gemächlich Plastikhandschuhe und Gesichtsmasken über. „Wie viele Leute lassen sie heute durch?“, fragt verzweifelt ein Syrer jenseits des Stacheldrahts. „Ich weiß nicht“, antwortet ihm ein Helfer in hellblauer Weste: Wie viele Flüchtlinge passieren könnten, werde „jeden Tag von Österreich bestimmt“. Ausgerechnet ein Containerwagen der Rail Cargo Austria blockiert das verriegelte Eisenbahntor zu Griechenland. Unter der Regie Wiens wird der bisherige Flüchtlingskorridor der Balkanroute seit dem vor zwei Wochen verhängten Einreisebann für Afghanen immer weiter abgeriegelt. Doch von den heimlichen Herren von Gevgelija ist an der Grenze nichts zu sehen. Die österreichischen Kollegen seien vor zehn Minuten abgezogen, berichtet ein kroatischer Polizist, der sich als redseliger als seine wortkargen Kollegen erweist.

Alle Entscheidungen über die Zulassung oder Ablehnung von Migranten würden bei den abgesprochenen Prozeduren der Personalkontrolle von den Beamten der beteiligten Nationen „gemeinsam getroffen“, berichtet der dunkelhaarige Staatsdiener. Die Zusammenarbeit der internationalen Polizeitruppe sei gut, miteinander werde auf Englisch, mit den Flüchtlingen mithilfe eines Arabisch-Dolmetschers kommuniziert: „Wenn ihre Dokumente nicht den Anforderungen entsprechen, dürfen die Leute nicht passieren – und werden sofort auf die griechische Seite des Zauns zurückgeschickt.“

13 Tage ohne Dusche. Lange Schlangen vor Wasser- und Essensausgaben bestimmen im Zeltlager von Idomeni das chaotische Bild. Mehr Helfer als Flüchtlinge verlieren sich wenige Hunderte Meter weiter nördlich in der entvölkerten Containersiedlung des Durchgangslagers in Gevgelija. „Hier gibt es Wasser und Essen, es ist alles okay“, berichtet ein bleicher Syrer, dem wenige Stunden zuvor die Grenzpassage mit seiner Frau, den beiden Kindern und der Schwester gelang: „Drüben hatten wir 13 Tage lang keine Dusche.“

Erleichterung will sich bei dem nervösen Familienvater dennoch nicht einstellen: „Sie haben meine Mutter wegen ihrer Papiere nicht durchgelassen. Was sollen wir nun tun? Ich bin verzweifelt.“ In einem „sehr schlechten Zustand“ würden die Flüchtlinge von Idomeni nach Gevgelija gelangen, berichtet am Grenzübergang Jespar Jensen, dänischer Mitarbeiter des UN-Kinderhilfswerks Unicef. „Viele haben sich zehn Tage oder länger nicht duschen können. Vermehrt beginnen sich Läuse, Krätze und Durchfallerkrankungen auszubreiten.“ Rund 40 Prozent der mittlerweile 12.000 Flüchtlinge in Idomeni seien Kinder, berichtet der Mann mit der schwarzen Hornbrille. „Kannst du dir vorstellen, wie es ist, wenn du als Kind hungrig um Wasser und Essen anstehen musst – und 8000 Menschen noch vor dir stehen?“ Wegen der schlechten Bedingungen will der griechische Gouverneur von Zentralmazedonien nun den Notstand ausrufen; Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel mahnte Athen zu mehr Tempo bei der Schaffung von Plätzen für Gestrandete.

Das Tor öffnet sich.
Noch immer werden in Idomeni nun neue Zelte aufgebaut. Zwei- bis dreihundert Menschen pro Tag konnten letzte Woche das Lager der Verzweifelten in Richtung Mazedonien verlassen, täglich kamen dafür bis zu 2000 hinzu. Stundenlanges Warten auf ein Sandwich, tagelanges Warten auf die Grenzpassage. Endlich zieht ein Kordon griechischer Polizisten vor der Südseite des Zauns auf. Auf der anderen Seite verschwinden sechs Grenzbeamte mit einem Metalldetektor im Abfertigungshäuschen – und es öffnet sich schließlich das Tor.

Nach zehn Minuten hat als Erste eine schwarz gekleidete Witwe aus Syrien mit ihren beiden Kleinkindern im Arm und ihren Habseligkeiten auf dem Rücken die Personalkontrolle endlich passiert. Ihre Wartenummer habe ihr heute „Glück gebracht“, japst die heisere Frau atemlos. Ihr Mann sei im Krieg ums Leben gekommen, sie selbst seit 20 Tagen mit ihren Kindern zu ihrem Bruder nach Deutschland unterwegs. Sieben Tage habe sie in Idomeni verbracht, heute zehn Stunden „ohne Wasser und Essen“ mit ihren Kindern vor dem Tor angestanden: „Entschuldigen Sie, ich habe keine Stimme mehr, ich kann einfach gar nichts sagen.“ Noch ein halbes Dutzend erschöpft wirkender Familien können passieren, dann wird das Gatter wieder verriegelt. Erst wurde die Maximalzahl der in Gevgelija täglich zugelassenen Flüchtlinge von Wien mit 580, dann mit 500 und nun mit 450 Menschen definiert. Tatsächlich gelangten meist merklich weniger über die immer undurchlässiger werdende Lagergrenze. Von rund 300 Menschen am Tag sprach in dieser Woche in Gevgelija Mazedoniens Innenminister Oliver Spasovski: „Wir werden sie so lange durch lassen, solange Serbien und die anderen Staaten der Balkanroute sie passieren lassen.“ Deutlicher drückte sich Staatschef Gjorge Ivanov aus: Sobald Österreich seine Obergrenze von 37.500 Flüchtlingen erreicht habe, werde die Balkanroute geschlossen.

„Bitte helft uns.“ Die einbrechende Dunkelheit senkt sich über den Stacheldraht. Verzweifelt schiebt von der griechischen Seite des Zauns der Iraker Aram Taher aus Sulaimaniyya das Krankheitsdossier seines Kindes durch den Maschendraht. Ein Monat sei er mit seiner Familie unterwegs. Doch sein an einer offenen Harnblase leidender Sohn sei erkrankt, müsse unbedingt behandelt werden: „Bitte helft uns. Hier ist es einfach nur furchtbar.“

Quelle: Wo die Flucht nach Europa endet

Imam leistete Erste Hilfe in der Moschee Nänikon ZH: «Ich rettete ihr das Leben» - Blick

Tatort Zürichstrasse: Bei einer Auseinandersetzung versuchte der 40-jährige Iraker mit Schweizer Staatsbürgerschaft gestern kurz vor 19 Uhr seine 38-jährige Frau mit dem Auto zu überfahren. Diese konnte sich in die nahe gelegene Moschee flüchten.

Ein Mann versuchte gestern Abend, seine Frau mit dem Auto zu überfahren. Danach attackierte er sie mit einem Messer. Das Opfer wurde schwer verletzt. Imam Abdullah Firat (33) stoppte die Blutung mit einem Tuch.

«Ich habe ihr vermutlich das Leben gerettet», sagt Abdullah Firat (33) zu BLICK. Der Imam leistete Erste Hilfe und stoppte mit Hilfe eines Tuchs die Blutung des Opfers.

Im Verlaufe der grossangelegten Fahndung konnte der Mann gegen 20.30 Uhr in Zürich verhaftet werden. Im freistehenden Haus an der Zürichstrasse befindet sich im Parterre eine Carrosserie. Im oberen Stock ist ein türkisches Kulturzentrum samt Moschee untergebracht. «Sie kam kurz nach dem Abendgebet. Wäre sie etwas später gekommen, wäre die Tür verschlossen gewesen», sagt Senturk Faruk (44), Präsident des Moschee-Vereins, gegenüber BLICK. Gekannt habe die Frau dort aber niemand.

Der genaue Tathergang sowie das Motiv sind Gegenstand der laufenden Ermittlungen der Kantonspolizei Zürich und der Staatsanwaltschaft IV für Gewaltdelikte. Augenzeugen berichten, dass das Paar sich zunächst im Auto gestritten hatte. Als die Frau ausgestiegen sei, habe der Mann Gas gegeben.

Das Paar hat zwei Kinder. Sie werden momentan von den Behörden betreut. (jvd)

Publiziert am 02.03.2016 | Aktualisiert am 02.03.2016

Quelle: Imam leistete Erste Hilfe in der Moschee Nänikon ZH: «Ich rettete ihr das Leben» - Blick

Über 500.000 mit unbekannter Identität eingereist

Bild: YouTube http://img.youtube.com/vi/wkmYNAwn6b0/hqdefault.jpg

Frank-Jürgen Weise, Chef des Bundesamtes für Migration, gibt zu, dass bereits 400.000 Flüchtlinge mit ungeklärter Identität im Land seien.

Dazu kämen noch 140.000 die nach dem Grenzüberritt abgetaucht sind. Das macht in Summe über eine halbe Million identitätlose Migranten in Deutschland. Ein enormes Sicherheitsrisiko und eine Einladung zu Sozialmissbrauch.

Quelle: Über 500.000 mit unbekannter Identität eingereist

Türkei - Proteste nach Polizeisturm: “Schwarzer Tag für türkische Presse”

“Einer der schwärzesten Tage für türkische Presse”. Polizei hatte in Ankara die regierungskritische Zeitung “Zaman” in Istanbul besetzt und übernommen. Auch EU vor dem montägigen Gipfel besorgt.

Foto: APA/AFP/OZAN KOSE

Nach ihrer gewaltsamen staatlichen Übernahme hat die Zeitung “Zaman” in ihrer neuen Ausgabe von einem der “schwärzesten Tage” für die türkische Presse gesprochen. “Die Verfassung ist ausgesetzt”, titelte die Zeitung am Samstag vor schwarzem Hintergrund. EU-Politiker äußerten scharfe Kritik an der Entscheidung der Regierung in Ankara, die auflagenstarke Tageszeitung unter Zwangsverwaltung zu stellen.

“Die türkische Presse hat einen ihrer schwärzesten Tage ihrer Geschichte erlebt”, schrieb “Zaman” in der Samstagsausgabe, die noch gedruckt werden konnte, obwohl die Zeitung bereits unter Zwangsverwaltung stand. “Die auflagenstärkste Zeitung der Türkei ist beschlagnahmt worden trotz der Zusicherung von Ministerpräsident Ahmet Davutoglu, dass ‘die freie Presse unsere Rote Linie’ sei.”

Sturm mit Tränengas

Kurz vor Mitternacht hatte die Polizei die Redaktion der Tageszeitung in Istanbul gestürmt. Dabei ging sie mit Wasserwerfern und Tränengas gegen mehrere hundert Anhänger der Zeitung vor, die sich vor dem Redaktionsgebäude versammelt hatten. Die Demonstranten hielten Plakate mit der Aufschrift “Wir kämpfen für eine freie Presse” und “Wir werden nicht schweigen” in die Höhe.

Die Polizei verschaffte sich gewaltsam Zugang zu dem Gebäude, bevor Dutzende Polizisten in die Redaktion eindrangen. Laut der Nachrichtenagentur Anadolu Ajansi übernahmen anschließend die vom Gericht ernannten Verwalter, die Anwälte Tahsin Kaplan und Methin Ilhan sowie der Autor Sezai Sengonul, die Leitung von “Zaman”, die mit 650.000 Exemplaren die auflagenstärkste Tageszeitung des Landes ist.

Zum Arbeitsbeginn am Samstag in der Früh bildeten sich lange Schlangen vor der Redaktion, weil die Polizei die Identität der Mitarbeiter genau kontrollierte. Am Nachmittag ging die Polizei erneut mit Tränengas, Wasserwerfern und auch Plastikgeschossen gegen rund 2.000 Demonstranten vor, die vor dem Gebäude aus Solidarität mit der Zeitung ausgeharrt hatten.

Massive Kritik der EU

EU-Politiker äußerten scharfe Kritik an dem Vorgehen gegen die Zeitung. Als Beitrittskandidat müsse die Türkei auch die Pressefreiheit respektieren, erklärte der Erweiterungskommissar Johannes Hahn am Samstag. Das Vorgehen der Behörden gefährde auch “die Fortschritte der Türkei auf weiteren Gebieten”.

EU-Parlamentspräsident Martin Schulz bezeichnete das Vorgehen gegen “Zaman” auf Twitter als “weiteren Schlag gegen die Pressefreiheit in der Türkei” und kündigte an, die Frage beim EU-Türkei-Gipfel am Montag zur Sprache zu bringen. “Die Türkei ist dabei, eine historische Chance der Annäherung an die Europäische Union zu verspielen”, warnte Schulz im “Tagesspiegel am Sonntag”.

Auch die US-Regierung sprach von einer “beunruhigenden Serie” des Vorgehens gegen Medien und Regierungskritiker in der Türkei und erinnerte daran, dass Meinungs- und Pressefreiheit in der Verfassung festgeschrieben seien. Die Behörden müssten dafür sorgen, dass ihre Handlungen im Einklang mit der Verfassung stünden, mahnte Außenamtssprecher John Kirby.

Amnesty International und andere Menschenrechtsgruppen kritisierten die Übernahme aufs Schärfste. Es handle sich um “den neuesten Versuch des türkischen Präsidenten und der Regierung, kritische Medien zum Schweigen zu bringen”, kritisierte Human Rights Watch.

Die Organisation Reporter ohne Grenzen forderte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel auf, beim EU-Türkei-Gipfel am Montag in Brüssel klare Worte zur Pressefreiheit zu finden. “Von diesem Gipfel darf nicht das verheerende Signal ausgehen, dass die EU über jede Menschenrechtsverletzung hinwegsieht, wenn es um Zugeständnisse in der Flüchtlingspolitik geht” heißt es in einer Erklärung. Das illegale und eindeutig politisch motivierte Vorgehen zeige, dass Präsident Recep Tayyip Erdogan keine Schamgrenze mehr bei der Unterdrückung jeder Kritik an seiner Regierung kenne.

“Zaman” ist das Flaggschiff der Bewegung des islamischen Predigers Fethullah Gülen. Der seit 1999 in den USA lebende Geistliche gehörte lange zu Erdogans Unterstützern, überwarf sich aber vor einigen Jahren mit dem heutigen Präsidenten. Erdogan wirft Gülens Hizmet-Bewegung Umsturzpläne vor, was Gülen zurückweist. Die Hizmet-Bewegung wurde inzwischen als “terroristische Vereinigung” eingestuft.

Live-Bilder verhindert

Die Polizei hätte bei ihren Einatz Überwachungskameras im Gebäude abgeschaltet, um Live-Bilder vom Einsatz zu verhindern. Die Mitarbeiter seien aufgefordert worden, das Haus zu verlassen.

Die Demonstranten hielten Plakate mit der Aufschrift “Wir kämpfen für eine freie Presse” und “Wir werden nicht schweigen” hoch. Zuvor hatte ein Istanbuler Gericht die Einsetzung eines neuen Managements bei “Zaman” (Zeit) angeordnet. Das Blatt ist mit nach Branchenangaben rund 650.000 Exemplaren täglich die auflagenstärkste Tageszeitung des Landes. Das Flaggschiff der Bewegung von Fethullah Gülen ist eine der führenden regierungskritischen Zeitungen des Landes.

Der mittlerweile in den USA lebende islamische Geistliche gehörte lange zu Erdogans Unterstützern, überwarf sich aber vor einigen Jahren mit dem heutigen Präsidenten. Seitdem wirft Erdogan der Gülen-Bewegung regierungsfeindliche Umsturzpläne vor, was die Bewegung zurückweist. Gülens “Hizmet”-Bewegung ist in der Türkei inzwischen zur Terrororganisation erklärt worden.

Zeitung sprach von “illegalem Akt”

In den vergangenen Monaten waren die türkischen Behörden bereits gegen andere Medien aus dem Umfeld der Gülen-Bewegung vorgegangen. Gülen wird vorgeworfen, “parallele Strukturen” - also einen Staat im Staate - in der Türkei gegründet zu haben mit dem Ziel, Erdogan zu entmachten. Eine offizielle Begründung für die Anordnung einer Zwangsverwaltung bei “Zaman” lag zunächst nicht vor.

Die Zeitung sprach auf ihrer Website von einem illegalen Akt. “Für unsere Zeitung einen Zwangsverwalter einzusetzen, kommt einer Aussetzung der Verfassung gleich”, erklärte Chefredakteur Abdülhamit Bilici. Am Abend sagte er laut der Nachrichtenagentur Cihan vor dem Sitz seines Blattes: “Die Demokratie wird fortbestehen und die freien Medien werden nicht schweigen.”

Auch die österreichische Ausgabe der regierungskritischen Zeitung kritisierte den Schritt. Es ist beschämend für die EU, wenn in Ankara Verhandlungen geführt werden und gleichzeitig in Istanbul von der Polizei eine Redaktion gestürmt wird und niemand ein einziges Wort darüber verliert, weil man auf die Unterstützung von Erdogan angewiesen ist”, sagte Bilal Baltaci, Redakteur bei der Österreich-Ausgabe der Zeitung, am Freitag zur APA.

“Indem sie um sich schlägt und danach strebt, die kritischen Stimmen im Zaum zu halten, walzt die Regierung von Präsident Erdogan Menschenrechte nieder”, erklärte auch die Menschenrechtsorganisation Amnesty International.

Klagen und Druck auf Journalisten

Die USA sprachen von einer “beunruhigenden Serie” des Vorgehens gegen Medien und Regierungskritiker in der Türkei und erinnerten daran, dass Meinungs- und Pressefreiheit in der Verfassung festgeschrieben sei. Die Behörden müssten dafür sorgen, dass ihre Handlungen im Einklang mit der Verfassung stünden, sagte der Sprecher des US-Außenamtes, John Kirby.

Kritiker werfen Erdogan vor, die Meinungsfreiheit in der Türkei mit inzwischen fast 2.000 Beleidigungsklagen und Druck auf Journalisten und Medien immer weiter einzuschränken. Vergangene Woche kritisierte der Präsident die Entscheidung des türkischen Verfassungsgerichts, die prominenten Journalisten Can Dündar und Erdem Gül aus der Untersuchungshaft zu entlassen, scharf.

Auf einer Rangliste zum Stand der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen (RoG) liegt die Türkei auf Platz 149 von 180 Staaten. Dutzende Journalisten sind in dem EU-Bewerberland inhaftiert. Die Zwangsverwaltung für “Zaman” wurde angeordnet, während EU-Ratspräsident Donald Tusk in Istanbul mit Erdogan über die Flüchtlingskrise und den EU-Türkei-Gipfel am kommenden Montag sprach.

Quelle: Türkei - Proteste nach Polizeisturm: “Schwarzer Tag für türkische Presse”

Terrorismus: 20’000 Militäruniformen für Jihadisten in Spanien sichergestellt

(dpa)  Die spanische Polizei hat rund 20’000 militärische Uniformen sichergestellt, die für islamistische Terrorgruppen in Syrien und im Irak bestimmt gewesen waren. Wie das Madrider Innenministerium am Donnerstag mitteilte, entdeckten die Sicherheitskräfte die Militärkleidung in drei Containern in den Häfen von Valencia in Ostspanien und in Algeciras im Süden des Landes.

Die Kleidungsstücke seien für den Islamischen Staat und den Al-Kaida-Ableger Al-Nusra-Front bestimmt gewesen. Der Inhalt der Container sei als «Second-Hand-Kleidung» deklariert worden. Die Ermittler entdeckten die Uniformen, nachdem sie Anfang Februar einen Händlerring zerschlagen hatte, der terroristische Organisationen in Syrien und im Irak mit Ausrüstungsgegenständen und Finanzmitteln versorgt haben soll. Sieben Verdächtige waren damals festgenommen worden.

Quelle: Terrorismus: 20’000 Militäruniformen für Jihadisten in Spanien sichergestellt

Terrorismus: 20’000 Militäruniformen für Jihadisten in Spanien sichergestellt

(dpa) Die spanische Polizei hat rund 20’000 militärische Uniformen sichergestellt, die für islamistische Terrorgruppen in Syrien und im Irak bestimmt gewesen waren. Wie das Madrider Innenministerium am Donnerstag mitteilte, entdeckten die Sicherheitskräfte die Militärkleidung in drei Containern in den Häfen von Valencia in Ostspanien und in Algeciras im Süden des Landes.

Die Kleidungsstücke seien für den Islamischen Staat und den Al-Kaida-Ableger Al-Nusra-Front bestimmt gewesen. Der Inhalt der Container sei als «Second-Hand-Kleidung» deklariert worden. Die Ermittler entdeckten die Uniformen, nachdem sie Anfang Februar einen Händlerring zerschlagen hatte, der terroristische Organisationen in Syrien und im Irak mit Ausrüstungsgegenständen und Finanzmitteln versorgt haben soll. Sieben Verdächtige waren damals festgenommen worden.

Quelle: Terrorismus: 20’000 Militäruniformen für Jihadisten in Spanien sichergestellt

Moscheevereine blitzten bei Höchstgericht vorerst ab

Religiöse Vereine, die ihre Statuten noch nicht geändert haben, könnten nun aufgelöst werden.

Foto: KURIER/Franz Gruber

Moscheevereine, die ihre Statuten nicht geändert haben, droht die Auflösung.

Rückschlag für jene 60 muslimischen Vereine, die beim Verfassungsgerichtshof eine Prüfung des Islamgesetzes beantragten:  Die Höchstrichter erklärten das Ansinnen aus formalen Gründen für unzulässig. Damit verzögere sich eine endgültige Entscheidung um eineinhalb bis zwei Jahre, meinen Juristen der türkisch-islamischen Union ATIB sowie der Islamischen Föderation.

Wie berichtet, hatten die beiden muslimischen Verbände die Rechtmäßigkeit des Islamgesetzes infrage gestellt. Da Vereine, die religiöse Lehren verbreiten, durch dieses gezwungen seien, ihre Statuten zu ändern, sofern sie nicht vom Innenministerium aufgelöst werden wollen, seien sie „unmittelbar vom Islam-Gesetz betroffen“, meint ATIB-Anwalt Metin Akyürek.

Die Verfassungsrichter beurteilten das anders. Ob der vielfältigen Vereinstätigkeiten sei unklar, ob einzelne Vereine tatsächlich vom Gesetz betroffen und von der Auflösung bedroht seien. Das sei Fall für Fall von der Vereinspolizei – sprich  vom Innenministerium – zu prüfen.  „Der Verfassungsgerichtshof hat sich vor der Entscheidung gedrückt“,  sagt Akyürek.

Beschwerde absehbar

In der Praxis bedeutet das nun, dass jene religiösen Vereine, die ihre Statuten noch nicht geändert haben, Besuch von der Vereinspolizei bekommen könnten. Liege erst ein Auflösungsbescheid vor, könne der betreffende Verein dagegen Beschwerde einlegen – und zwar vor dem Verfassungsgerichtshof. „Damit wurde die Entscheidung also bloß verzögert.“ (Die 65 ATIB-Vereine haben ihre Statuten bis dato nicht geändert.)

Viele der bundesweit 400 muslimischen Vereine wollen sich jedoch nicht auf ein Verfahren einlassen, erklärt Ümit Vural, Jurist der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGiÖ).

Mit 1. März endete die Übergangsfrist nach dem Islamgesetz. Eigentlich müssten seitdem alle Vereine, die eine Moschee betreiben, Kultusgemeinden oder direkt der Glaubensgemeinschaft unterstellt sein. Weil das Kultusamt aber die neue Verfassung der IGGiÖ erst mit 1. März bewilligte, konnten bis dato keine Kultusgemeinden beantragt werden. „Das Problem ist diese zeitliche Lücke. Die Vereine bewegen sich zurzeit im rechtsfreien Raum“, kritisiert Vural.

Quelle: Moscheevereine blitzten bei Höchstgericht vorerst ab

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