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Nach Ansicht der Kanzlerin wird das Stadtbild künftig stärker von Muslimen geprägt sein. Auch Imame will sie in Deutschland ausbilden.
Nach Ansicht von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird der Islam in Deutschland in Zukunft noch deutlicher sichtbar werden. “Moscheen etwa werden stärker als früher ein Teil unseres Stadtbildes sein”, sagte Merkel der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung”. Unter anderem stelle sich in der Integrationspolitik die Frage, ob in Deutschland Imame ausgebildet werden oder die Prediger auch in den nächsten Jahrzehnten weiter hauptsächlich aus der Türkei kommen.
“Unser Land wird sich weiter verändern”, sagte die Kanzlerin. Integration sei auch eine Aufgabe für die Gesellschaft, die Einwanderer aufnimmt. “Wir haben uns über viele Jahre darüber Illusionen gemacht”, räumte Merkel ein.
Die Regierungschefin will Integrationsunwilligen nach eigenen Worten mit Strenge begegnen. “Wer neu zuzieht und den verpflichtenden Integrationskurs nicht besucht, muss die Konsequenzen tragen”, sagte die CDU-Vorsitzende. Die Bundesregierung werde in Zukunft dafür sorgen, dass Sanktionsmöglichkeiten über die Kürzung von Sozialleistungen konsequent angewendet werden.
Merkel betonte, keine Parallelgesellschaften zu dulden, in denen Grundrechte wie zum Beispiel die Gleichberechtigung von Mann und Frau nicht gelten. “Nur auf Basis des Grundgesetzes können wir in Toleranz und Respekt miteinander leben. Das muss jeder akzeptieren, der hier leben will”, sagte sie.
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