Polizei, Staatsanwälte, Lehrer sollen im Bezirk endlich besser zusammenarbeiten
Berlin-Neukölln - Früh beginnen sie mit Diebstahl, Raub und Körperverletzung: In Berlins Problembezirk wollen Innensenator Frank Henkel und Jugendstadtrat Falko Liecke (beide CDU) mehr gegen jugendliche Straftäter tun. Dazu greifen sie im Wahlkampf das Konzept der verstorbenen Neuköllner Richterin Kirsten Heisig auf. Nun soll sich eine dreiköpfige Arbeitsgruppe gründen.
Das Ziel war es, jugendliche Straftäter schneller zu verurteilen, um zu verhindern, dass sie Intensivtäter werden. Polizei, Staatsanwälte und Lehrer mussten besser zusammenarbeiten, um Jugendlichen die Dummheiten so früh wie möglich auszutreiben. Das war das deutschlandweit bekannte Konzept der Neuköllner Richterin Kirsten Heisig.
Jugendstadtrat Falko Liecke räumte gestern ein, dass das Konzept der Richterin nach ihrem Tod 2010 versandet sei. Also holt er dieses Konzept wieder aus der Schublade. Der Bezirk will nun eine dreiköpfige Arbeitsgruppe gründen, die sich im Rahmen eines neuen „Neuköllner Handlungskonzeptes“ um die Kooperation der zuständigen Stellen kümmert.
Das Thema ist ein Wahlkampfthema und Liecke möchten gerne Bezirksstadträtin Franziska Giffey (SPD) vom Thron stoßen.
Die Polizei in Neukölln listet 50 minderjährige Wiederholungstäter bei Gewaltverbrechen aus dem Bezirk und weitere zehn aus Nachbargegenden auf, dazu kommen elf Kinder und Jugendliche, die auf der Schwelle zum Intensivtäter stehen. Manche schon als Elf- oder Zwölfjährige.
Derzeit würden Jugendliche die getrennten Institutionen oft gegeneinander ausspielen. Ein Hauptproblem seien die Datenschutzbestimmungen.
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