Drama im Asylheim: Flüchtling bei Streit erstochen | Kölnische Rundschau

Polizeibeamte des Erkennungsdienstes und der Mordkommission sicherten Spuren am Tatort.

Foto: (Foto: Kraus)

Bluttat vor einem Heim in Bad Godesberg – Zwei verdächtige Männer festgenommen.

Bonn - Ein 32-jähriger Asylbewerber ist am Sonntagabend vor dem Flüchtlingsheim in der Deutschherrenstraße erstochen worden. Als Tatverdächtige hat die Polizei zwei 26 und 30 Jahre alte Männer festgenommen.

Unter den Flüchtlingen, das Opfer und der 30-Jährige stammen aus Albanien, der 26-Jährige aus dem Kosovo, ist es offensichtlich zu einem heftigen Streit gekommen, der auf der Straße vor dem Heim gewaltsam weiter geführt wurde. Dabei war mindestens ein Messer im Spiel, denn der 32-Jährige erlitt schwerste Stichverletzungen.

Zwei Tatverdächtige festgenommen

Gegen 18.50 Uhr alarmierten Zeugen Polizei und Feuerwehr. Der Notarzt kümmerte sich sofort um den Verletzten, der aber nicht mehr gerettet werden konnte und eine Stunde später starb. Die beiden Tatverdächtigen waren unterdessen vom Sicherheitsdienst der Landeseinrichtung überwältigt und in einen Raum gebracht worden, wo sie der Polizei übergeben wurden. Sie wurden vorläufig festgenommen.

Eine Mordkommission unter der Leitung von Kriminalhauptkommissar Jürgen Hülder übernahm in enger Abstimmung mit Staatsanwältin Sandra Düppen die Ermittlungen. Bis in den späten Abend leuchtete die Feuerwehr den Tatort mit Scheinwerfern aus, an dem der Erkennungsdienst der Kripo Spuren sammelte.

Die Hintergründe der Bluttat sind unklar. Der Verdacht richtete sich besonders gegen den 26-Jährigen aus dem Kosovo, der wegen Einbruchs- und Gewaltkriminalität polizeibekannt sein soll. Gestern Nachmittag aber beantragte die Staatsanwaltschaft Haftbefehl gegen beide Festgenommenen. Sie wurden einem Haftrichter des Amtsgerichts vorgeführt.

Bisher ein Einzelfall

Das Flüchtlingsheim im Bonner Stadtteil Muffendorf, eingerichtet im ehemaligen Landesvermessungsamt, ist eine Erstaufnahmeeinrichtung des Landes. Bad Godesbergs Bezirksbürgermeisterin Simone Stein-Lücke lobte das Management und den Sozial- und Sicherheitsdienst des Heims als „exzellent und hervorragend“, die „in vorbildlicher Weise Menschen betreuen“. Auch für die Polizei gilt es als ruhig.

Stein-Lücke: „Dennoch ist man vor zwischenmenschlichen Dramen der Bewohner nicht gefeit. Flüchtlinge bilden einen Querschnitt durch die Gesellschaft. Darunter sind vereinzelt auch Straftäter und Gewaltbereite.“ Wichtig sei, „dass wir mit aller Härte und strafrechtlichen Konsequenzen die Täter verfolgen und zur Verantwortung ziehen. Es gilt null Toleranz. Trotz dieser Ereignisse ist es sehr wichtig, an unserer exzellenten Willkommenskultur festzuhalten – in Bad Godesberg und Deutschland.“

Quelle: Drama im Asylheim: Flüchtling bei Streit erstochen | Kölnische Rundschau

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