Gericht Überlastet: Vier mutmaßliche Drogen-Dealer ohne Prozess frei gekommen

Mehrere Stapel mit Akten.

dpa/Stephanie Pilick

Sechs Monate saßen vier Angeklagte in einem Rauschgiftverfahren in Untersuchungshaft, jetzt wurden sie ohne Verfahren entlassen. Der Grund: Das Schweriner Landgericht sei überlastet. Das Oberlandesgericht in Rostock vermutet tiefgreifendere Probleme.

Vier mutmaßliche Drogen-Kriminelle sind aus der Untersuchungshaft entlassen worden, weil ihr Prozess am Schweriner Landgericht nicht in der vorgeschriebenen Frist von sechs Monaten begonnen hat. Ein Gerichtssprecher begründete dies mit Überlastung der zuständigen Strafkammer.

So erweise sich ein bereits laufender Drogenprozess als sehr aufwendig, außerdem sei der zuständige Richter auch für Jugend- und Jugendschutzsachen zuständig und in einem anderen Verfahren stark eingebunden.

Anklage wegen Drogenhandels

Das Oberlandesgericht in Rostock, das am 22. März die Haftbefehle gegen die vier mutmaßlichen Dealer aufhob, sieht nach Angaben des Justizministeriums hingegen ein tiefgreifendes Strukturproblem beim Schweriner Landgericht. Dieses Problem sei durch das Präsidium des Gerichtes lösbar, erklärte ein Ministeriumssprecher.

Informationen des “NDR” zufolge drohen den vier Angeklagten im Falle einer Verurteilung mindestens fünf Jahre Haft. Sie sollen im Raum Nordwestmecklenburg Cannabis-Plantagen betrieben und die Produkte verkauft haben.

Quelle: Gericht Überlastet: Vier mutmaßliche Drogen-Dealer ohne Prozess frei gekommen

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