Dieser Autodieb kam zum Glück nicht sehr weit. Anfang Woche klaute ein Äthiopier (22) ein Auto – direkt vom Vorplatz der Garage Fuchs & Schmid in Luzern. Besonders dreist: Der Täter stieg während des Arbeitsbetriebs in den roten Renault – vor den Augen der verdutzten Mechaniker. Der Wagen war für einen Service in der Werkstatt, deswegen steckte der Schlüssel.
Werkstattchef René Schmid (42) ist immer noch fassungslos: «Ich mache den Job ja schon ein paar Jahre. Aber so etwas habe ich noch nie erlebt. Das Auto stand vielleicht fünf Minuten da.» Der Renault kam frisch aus der Waschstrasse und war parat für den Check-up in der Werkstatt. Der Äthiopier nutzte diesen Moment und brauste los. Er rechnete aber nicht mit der beherzten Reaktion der Werkstattangestellten.
Die nahmen sofort zu Fuss die Verfolgung auf. Der Chef erzählt: «Einer der Jungs versuchte, dem Typen den Weg zu versperren, musste aber zur Seite hechten. Der Dieb hätte ihn sonst eiskalt umgefahren!»
Doch die Luzerner Mechaniker geben nicht auf. Sie rennen dem Auto hinterher. Und sie haben Glück! Denn offensichtlich kennt sich der Autodieb im Quartier nicht aus – und achtet auch nicht auf die Verkehrsschilder. Er fährt schnurstracks in eine Sackgasse hinein – und dort in einen Poller. Gerade einmal 50 Meter vom Tatort entfernt. «Die Kollegen haben ihn sich geschnappt und die Polizei alarmiert», sagt Garagenchef Schmid. Einmal erwischt, sei der Mann sehr freundlich gewesen und habe nicht einmal versucht, Gegenwehr zu leisten. «Er sass einfach nur da und wartete grinsend auf die Polizeibeamten», sagt Schmid.
Er selbst findet den Vorfall weniger zum Lachen: «Von aussen sieht das Auto eigentlich noch ganz okay aus. Es hat aber Totalschaden.» Ob die Versicherung dafür aufkommt, weiss Schmid noch nicht: «Im schlimmsten Fall müssen wir für die Kosten geradestehen. So ein Ärger! Erklären Sie das mal dem Kunden.»
Gegenüber BLICK bestätigt die Luzerner Polizei den ungewöhnlichen Vorfall. «Der Mann gab an, er habe jemanden besuchen wollen und darum ein Auto gebraucht», sagt der Polizeisprecher Simon Kopp. Zu allem Überfluss war der Dieb nicht einmal im Besitz eines gültigen Fahrausweises.
Auch für die Luzerner Gesetzeshüter hat die Dreistigkeit, mit der der Autodieb zu Werke ging, echten Seltenheitswert: «Normalerweise kennen wir dieses Vorgehen allenfalls von Jugendlichen, die auf Strolchenfahrt gehen.»
Publiziert am 05.03.2016 | Aktualisiert am 05.03.2016
Quelle: Er kam gerade mal 50 Meter weit: Der dümmste Autodieb der Schweiz - Blick
Foto: Die Garagisten hetzen dem Äthopier in der Sackgasse hinterher – und erwischen Dieb. Michael Sahli
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