BPOL-HH: Schlafenden Fahrgast im Zug von Bremen nach Hamburg bestohlen- Bundespolizei stellt zwei Tatverdächtige nach riskanter Flucht im Gleisbereich- | Pressemitteilung Bundespolizeiinspektion Hamburg

Hamburg (ots) - Schlafenden Fahrgast im Zug von Bremen nach Hamburg bestohlen- Bundespolizei stellt zwei Tatverdächtige nach riskanter Flucht im Gleisbereich-

Am 19.02.2016 gegen 23.30 Uhr konnten Bundespolizisten zwei Tatverdächtige (m.18, m.20) nach einem Gepäckdiebstahl vorläufig festnehmen. Nach jetzigem Sachstand der Hamburger Bundespolizei entwendeten die Beschuldigten zuvor einem schlafendem Fahrgast (m.24) in einem Zug auf der Fahrt von Bremen nach Hamburg die auf dem Sitz abgelegte Tasche im Gesamtwert von 1000 Euro (Inhalt: Tablet-PC, hochwertige Kopfhörer, persönliche Dokumente). Mitreisende machten den Fahrgast auf den Diebstahl aufmerksam. Der Hamburger konnte nach Absuche des Zuges die Täter feststellen. Nachdem der Geschädigte die Täter lautstark Ansprach, ließ einer der Täter die entwendete Tasche fallen. Die Beschuldigten flüchteten beim Halt des Zuges im Bahnhof-Harburg aus dem Zug. Sie sprangen vom Bahnsteig in die Gleise und flüchteten entlang der Fernbahngleise. Zuvor alarmierte Bundespolizisten nahmen die Verfolgung im Gleisbereich auf und konnten die Tatverdächtigen beim Verlassen der Gleise im Bereich Wetternstrasse stellen. Nach Zuführung der Beschuldigten zum Bundespolizeirevier im Bahnhof Harburg konnte der Geschädigte die Täter eindeutig identifizieren. Gegen die Beschuldigten leiteten Bundespolizisten ein Strafverfahren (bes. schwerer Fall des Diebstahls) ein. Bei den Beschuldigten handelt es sich um Asylbewerber aus Bremen und Diepholz. Die Tatverdächtigen wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen.

Pressesprecher
Rüdiger Carstens
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POL-HB: Nr.: 0006 - Engagierte ältere Helferin überfallen | Pressemitteilung Polizei Bremen

Ort: Bremen-Steintor, Sielwall Ecke Im Krummen Arm Zeit: 05.01.2016, 06:05 Uhr

Kurz nach 6 Uhr wurde heute Morgen eine 75 Jahre alte Frau im Steintorviertel am Sielwall Ecke Im Krummen Arm zum Opfer eines Überfalls.

Die Rentnerin war auf dem Weg zu einer ehrenamtlichen Tätigkeit in einer Kirchengemeinde am Osterdeich. An der Straßenecke Im Krummen Arm wurde sie plötzlich von hinten attackiert. Ein Unbekannter griff nach ihrer quer über die Schulter getragene Umhängetasche. Die 75-Jährige fiel dabei auf den schneeglatten Bürgersteig. Trotz ihrer Gegenwehr riss und zog der Täter so lange an der Tasche bis der Trageriemen abriss. Der Täter nahm die Tasche mit Bargeld und persönlichen Papieren der Frau an sich und flüchtete in die Straße Auf den Kuhlen. Sein Opfer verletzte sich bei dem Sturz am Ellenbogen.

Bei sofort eingeleiteten Fahndungsmaßnahmen unter Beteiligung mehrerer Streifenwagen konnten ein Tatverdächtiger nicht entdeckt werden.

Der männliche Täter soll einen dunklen Teint haben. Beschrieben wird er weiter mit einer Körpergröße von ca. 170 bis 175 cm. Er trug einen auffälligen beigefarbenen, knielangen Mantel mit Fellkapuzenkragen.

Zeugenhinweise werden an den Kriminaldauerdienst unter der Rufnummer 362-3888 erbeten.

Rückfragen bitte an:
Pressestelle Polizei Bremen
Dirk Siemering
Telefon: 0421/362-12114/-115
Fax: 0421/362-3749
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POL-HB: Nr.: 0790-Handtaschenräuber festgenommen- | Pressemitteilung Polizei Bremen

Ort: Bremen-Östliche Vorstadt, Stader Straße Zeit: 29.12.15, 21.45 Uhr

Die Polizei konnte am Dienstagabend drei Räuber, auch dank couragierter Zeugen, in der Östlichen Vorstadt festnehmen.

Eine 19 Jahre alte Bremerin war in der Stader Straße auf dem Heimweg, als sie plötzlich von drei jungen Männern eingekreist wurde. Zwei der Männer hielten ihre Arme fest, während der Dritte ihre Handtasche mit Mobiltelefon und Kamera von der Schulter riss. Als die 19-Jährige laut um Hilfe schrie, nahm ein aufmerksam gewordener Radfahrer die Verfolgung des Räuber-Trios auf. Gemeinsam mit einem weiteren Passanten alarmierte er die Polizei und folgte den Flüchtenden, verlor sie dann jedoch aus den Augen. Die Handtasche hatten die Räuber zwischenzeitlich fallengelassen, es fehlten jedoch Handy und Kamera. Schnell eintreffende Einsatzkräfte konnten die Verdächtigen in der Pauliner Marsch festnehmen. Die Beute führten die 17 bis 21 Jahre alten Männer noch bei sich.

Die beiden 17-jährigen Nordafrikaner waren bislang noch nicht in Bremen registriert. Sie wurden nach erkennungsdienstlicher Behandlung und Abschluss der Maßnahmen dem Jugendnotdienst übergeben. Gegen die drei Tatverdächtigen wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Raubes eingeleitet.

Rückfragen bitte an:
Pressestelle Polizei Bremen
Franka Haedke
Telefon: 0421/362-12114/-115
Fax: 0421/362-3749
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Bremer Polizei rückt mit 10 Streifenwagen an - Streit unter Flüchtlingen - Radio Bremen

In Bremen hat es über Weihnachten in einer Flüchtlingsunterkunft erneut eine massive Auseinandersetzung gegeben. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort. Nach dem Vorfall wurden mehrere Flüchtlinge in andere Einrichtungen verteilt.

In dem Flüchtlingsheim in Bremen-Huckelriede waren zwei Gruppen von Asylsuchenden aneinander geraten. Die Polizei musste mit insgesamt zehn Streifenwagen ausrücken und den Streit schlichten. Zwischen den Beteiligten hatte es demnach schon mehrfach Auseinandersetzungen gegeben, so dass eine der Gruppen in eine andere Unterkunft gebracht wurde. Zwei der Streitenden wurden in Gewahrsam genommen, weil sie sich nicht beruhigen konnten.

Quelle: Bremer Polizei rückt mit 10 Streifenwagen an - Streit unter Flüchtlingen - Radio Bremen

Polizisten vor Disco in Bremen verletzt

Bremen: Schmerzhafte Verletzungen erlitten am ersten Weihnachtsfeiertag vier Bremer Polizisten bei der Festnahme von ungebetenen und gewaltbereiten Discobesuchern.

Nach Angaben der Polizei erhielt in den frühen Morgenstunden des ersten Weihnachtstages eine Gruppe von etwa zehn Personen vom Sicherheitspersonal einer Disco am Hillmannplatz ein Hausverbot ausgesprochen. Nach dem Herausbegleiten vor die Tür wollten die ungebetenen Besucher die Sache noch einmal mit dem Sicherheitspersonal klären. In der Folge erlitten vier Polizeibeamte schmerzhafte Verletzungen.

Herbeigerufene Einsatzkräfte versuchten zunächst, die beiden Lager zu trennen. Dabei verhielt sich die der Disco verwiesene Gruppe nach Polizeiangaben äußerst aggressiv gegenüber den Einsatzkräften. Polizistinnen und Polizisten sollen auf üble Art und Weise beleidigt worden sein, so ein Polizeisprecher. Nachdem die beiden Hauptaggressoren von der Gruppe getrennt werden konnten, beruhigte sich die Situation etwas. Allerdings soll sich einer der beiden Männer im Alter von 22 Jahren stark gewehrt haben, als er zum Polizeiauto gebracht werden sollte. Er schlug und trat um sich. Dabei renkte sich ein Polizist die Schulter aus. Seine Kollegin und ein Kollege erlitten Schlagverletzungen im Gesicht. Einer vierten Kollegin wurde der Daumen umgedreht. Familienmitglieder dieses Mannes konnten nur durch Androhung von Reizgas davon abgehalten werden, ihrem Cousin zur “Hilfe” zu eilen.

Zur Verhinderung weiterer Straftaten wurde der 22-Jährige in Gewahrsam genommen. Ein Atemalkoholtest ergab bei ihm einen Wert von etwas über ein Promille. Er musste zur Blutentnahme. Es erwartet ihn eine Strafanzeige wegen Widerstand. Die verletzten Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten versahen ihren Dienst bis zum Ende. Seine ausgerenkte Schulter hatte der Polizeibeamte selber wieder in Position gebracht.

Rubriklistenbild: © picture alliance / dpa

Quelle: http://www.kreiszeitung.de/lokales/bremen/bremen-polizisten-disco-hillmannplatz-verletzt-5987681.html

Dieser Stadtteil ist eine Hochburg für radikale Islamisten. Wir waren dort

Wenn wir über Terroristen sprechen, dann sprechen wir über Paris. Über Syrien. Und über Brüssel, wo viele von ihnen leben.

Vielleicht sollten wir dabei auch öfter über Bremen sprechen. Nirgends in Deutschland leben - gemessen an der Zahl der Einwohner - so viele radikale Islamisten: 360 Salafisten beobachtet der Verfassungsschutz in dem Stadtstaat. Bremen ist daher die unterschätzte Hochburg der Salafisten in Deutschland.

Grund genug, nach Bremen zu fahren. Wie denken die Menschen über das Leben mit den potenziellen Terroristen? Was sagen Muslime? Können wir womöglich einen Salafisten auf einen Tee treffen?

Die Spur führt in die Stadtteile Gröpelingen und Walle. Sie sind etwa eine halbe Stunde vom Stadtzentrum entfernt und sehen eher kleinstädtisch aus. Hier gibt es viele für Bremen typische Mehrfamilienhäuser aus rotem Backstein.

Und die haben einen miesen Ruf: Eine Sprecherin des Innensenators bezeichnet diese Stadtteile als Hotspot der Salafisten. Das weiß hier jeder. Eine Passantin auf der Straße nennt die Straßenbahnlinie 10, die den Stadtteil Gröpelingen mit dem Zentrum verbindet, abschätzig „Terroristenexpress“.

Die Stadtteile Gröpelingen und Walle gelten als Hotspot

Zwar gibt es bislang keinen Hinweis darauf, dass sich je ein Bremer Salafist an einem Anschlag beteiligt hat. Experten warnen aber, dass viele von ihnen Kontakte nach Syrien und zum IS haben.

Es sind Geschichten wie die des ehemaligen Kultur- und Familienverein (KuF), die den Menschen hier Angst machen.

Heute ist das Gebäude nur noch ein leerstehender, eingezäunter Backsteinbau. Doch vor einem Jahr war das noch anders. Da trafen sich hier Dutzende radikale Salafisten.

Als die Polizei beobachtete, dass einige von ihnen nach Syrien ausreisten, um sich dem IS anzuschließen, wurde es zu viel.

Sie rückten mit Spezialeinheiten aus, um den KuF hochzunehmen. Polizisten stürmten das Gebäude, nahmen Dutzende Leute fest und schlossen die Einrichtung.

Der Verein ist verschwunden - doch die Salafisten sind geblieben.

„Die Salafismus-Bewegung, wie sie sich in Deutschland herausgebildet hat, finde ich gefährlich“, sagt Hans-Joachim von Wachter, Chef des Verfassungsschutzes Bremen.

Wer den Beamten treffen will, muss zum Stadtflughafen, an einer Sicherheitsschleuse vorbei und sein Handy einschließen. Jedes mal, wenn von Wachter zur Arbeit kommt, hat er das Gefühl, in den Urlaub zu fliegen.

“Die Bewegung finde ich gefährlich”

Er blättert durch einen Ordner mit Zahlen, die vielen Menschen Sorgen machen dürften: Etwa, weil sich 23 Salafisten aus Bremen dem IS angeschlossen haben - vier von ihnen sind in Syrien oder im Irak im Kampf gestorben. Doch acht von ihnen sind zurück. Einige gelten als nicht mehr gefährlich, weil sie sich ideologisch vom IS abgewendet haben - nur einer sitzt im Gefängnis.

Gegen andere läuft ein Verfahren wegen Anschluss an eine terroristische Vereinigung. Außerdem haben die Beamten 14 Bremern den Pass entzogen, damit sie nicht mehr nach Syrien reisen können.

Für von Wachter ist die Rechnung klar: Jeder zehnte Salafist landet beim IS. Wenn man auf ganz Deutschland schaut, stimmt die Faustregel sogar. 7900 Salafisten leben unter uns, 760 haben sich dem IS angeschlossen. Während sich die Zahl der Salafisten allerdings in den vergangenen drei Jahren mehr als verdoppelt hat, ist sie in Bremen konstant geblieben.

Das liegt auch an den zahlreichen Projekten, die es in dem Bundesland zur Salafismus-Prävention gibt. Etwa Jimi, ein Verein mit Streetworkern, die versuchen, mit gefährdeten Jugendlichen ins Gespräch zu kommen. Es liegt aber auch an Menschen wie Hazim Fouad.

Er zieht mit Kitab, eine auf Salafismus-Prävention spezialisierte Organisation, durch Schulen. Dort trainiert er Lehrer im Umgang mit Jugendlichen, die sich möglicherweise radikalisieren könnten.

“Die Nachfrage nach Präventionskursen ist nach den Anschlägen in Paris gestiegen”

Woran man das erkennt?

Er berichtet von Schülern, die andere angehen, weil sie zum Ramadan nicht fasten. Oder Mädchen, die vom einen auf den anderen Tag vollverschleiert in die Klasse kommen. Oder, die vom Plan der Familie erzählen, auszureisen.

Die Nachfrage nach solchen Aufklärungskursen sei nach den Terroranschlägen von Paris „noch einmal gewaltig gestiegen“, sagt Fouad. Vor allem von Schulen in den gefährdeten Stadtteilen Gröpelingen und Walle.

Hier liegt auch das Schulzentrum Walle, das vor einem Jahr Schlagzeilen machte. Damals schlug Schulleiter Matthias Möller Alarm. Der „Bild“ sagte er: „Wir haben ein Problem mit einer Handvoll radikaler Islamisten. Und wir gehen das jetzt an, auch damit sich herumspricht, dass wir das nicht dulden!“

Ein weiteres Salafisten-Problemviertel ist Bremen Tenever, eine Betonsiedlung im Osten der Stadt. Einst sollten die vielen Hochhäuser ein Vorzeigeort Bremens werden, heute sind viele von ihnen wieder abgerissen. Was übrig blieb, bewohnen heute vor allem Menschen aus unteren Einkommensschichten.

Hier trat etwa der islamistische Hassprediger Pierre Vogel in Privatwohnungen auf, nachdem seine öffentlichen Veranstaltungen von Behörden beobachtet und von Rechtsextremen gestört wurden. Vogel richtet sich vor allem an junge Leute – auf Youtube erreichen seine Videos hunderte bis tausende Zuschauer.

Der aus Nordrhein-Westfalen stammende Vogel ist so etwas wie ein Youtube-Star der Salafisten. Seine Videos haben Titel wie “16 Tipps, um auf dem geraden Weg zu bleiben” oder “Jungfräulichkeit verloren, wie verhalte ich mich?”

Tausende sehen sich diese Videos an.

Aber warum ausgerechnet Bremen?

Für den Bremer Verfassungsschutz-Chef von Wachter spielt das Islamische Kulutrzentrum (IKZ) eine zentrale Rolle dabei, warum der Salafismus ausgerechnet in Bremen so stark werden konnte.

Hier treffen sich jeden Freitag bis zu 500 Muslime zum Freitagsgebet. Nicht alle von ihnen sind Salafisten. Wohl aber werden hier salafistische Lehren propagiert.

Die Einrichtung war eine der ersten seiner Art in Deutschland und Europa – und war ein Anlaufpunkt für alle, die sich dem Salafismus anschließen wollten. „Bremen hatte vor 2012 deutschland- und europaweit eine Sogwirkung“, sagt von Wachter.

Was ist dran? Wir haben persönlich keine Chance zu erfahren, wie IKZ-Chef Omar Habibzada darüber denkt. Ihn wollen wir in seinem Sitz in einem unscheinbaren weißen Bau besuchen - zehn Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt. Eine Antwort auf unsere Anfragen per Mail und Telefon bekamen wir aber nicht.

Vor wenigen Monaten war es noch einfacher, ein Interview mit Habibzada zu bekommen. Da lähmte die Angst vor dem Terror die ganze Stadt.

An jenem Februar-Wochenende patrouillierten Polizisten mit Maschinenpistolen in der Stadt, weil sie Hinweise auf einen Anschlag hatten. Damals stürmten Spezialkräfte das IKZ. Bis in die Spitze des Innenministeriums wurde der Fall diskutiert.


Polizisten durchsuchen das Islamische Kulturzentrum in Bremen. Foto: dpa

Als „unverhältnismäßig“ verurteilte Habibzada den Einsatz – und forderte den Rücktritt des Innensenators. Auch Behörden kritsierte er scharf. Salafismus, das sei ein „vom Verfassungsschutz konstruierter Kampfbegriff“.

Das Wochenende wird seither in Bremen als „Terrorwochenende“ bezeichnet, obwohl es keinen Terror gab.

Quelle: Dieser Stadtteil ist eine Hochburg für radikale Islamisten. Wir waren dort

Bremen will kriminelle Flüchtlinge schnell bestrafen, aber auch sozialisieren

Bremen - Von Elisabeth Gnuschke. Sie rauben Passanten aus, prügeln aufeinander ein, schlagen Polizisten, bespucken sie – Bremen hat seit einigen Monaten ein massives Problem mit einer Gruppe von minderjährigen unbegleiteten Flüchtlingen aus Nordafrika. Nun haben die beteiligten Ressorts ein Konzept erarbeitet, das nicht nur eine schnelle Bestrafung, sondern auch eine Spezialbetreuung der Jungen vorsieht.

Geplant ist eine intensiv-pädagogische Einrichtung mit einem Personalschlüssel von 1:1. Die Staatsräte der Ressorts Inneres, Justiz und Soziales stellten das umfassende Konzept heute vor. Und die Beteiligten haben sich offenbar eingehend Gedanken gemacht, um das Problem in den Griff zu bekommen, ohne die Jugendlichen abzuschreiben. Bremen müsse das Problem lösen, sagte Horst Frehe (Soziales): „Das erwartet die Öffentlichkeit.“ Er machte zugleich deutlich: „Die Einrichtung soll kein geschlossenes Heim, kein ,Gefängnis light‘ sein.“

Geplant ist eine intensiv-pädagogische Einrichtung mit einem Personalschlüssel von 1:1. Die Staatsräte der Ressorts Inneres, Justiz und Soziales stellten das umfassende Konzept heute vor. Und die Beteiligten haben sich offenbar eingehend Gedanken gemacht, um das Problem in den Griff zu bekommen, ohne die Jugendlichen abzuschreiben. Bremen müsse das Problem lösen, sagte Horst Frehe (Soziales): „Das erwartet die Öffentlichkeit.“ Er machte zugleich deutlich: „Die Einrichtung soll kein geschlossenes Heim, kein ,Gefängnis light‘ sein.“

Quelle: Bremen will kriminelle Flüchtlinge schnell bestrafen, aber auch sozialisieren | Bremen

Weser Report Blog: Salafisten werben trotz Paris weiter in der Innenstadt

Salafisten werden vom Verfassungsschutz beobachtet. Foto: WR

Die Mitglieder der Gruppe “Siegel des Propheten” verteilen in der Bremer Innenstadt regelmäßig den Koran. Auch am Sonnabend, einen Tag nach dem Terror in Paris, standen sie am Wall - was nicht wenige Passanten irritierte. Der Verfassungsschutz sagt, es handele sich bei der Gruppe um Salafisten, die Nachwuchs rekrutieren. Verbieten könne man sie nicht so einfach.

“Bei den Koranverteilern vom “Siegel der Propheten” handelt es sich zu hundert Prozent um Salafisten”, sagt Hans-Joachim von Wachter, Präsident des Bremer Landesamtes für Verfassungsschutz. Die Gruppe hielte sich zum Teil im Islamischen Kulturzentrums auf und wolle mit seinen Ständen vor allem eines: Menschen für ihre Zwecke ködern.
Der Verfassungsschutz beobachte sie schon länger. “Wir stufen die Salafisten schon länger als sehr gefährlich an, zehn Prozent von ihnen schließen sich dem Islamischen Staat (IS) an”, sagt von Wachter. In Deutschland gebe es rund 8.000 Salafisten.

Mehrere Salafisten aus Bremen nach Syrien gereist

Die genaue Zahl der Bremer Salafisten können die Behörden nicht beziffern. Klar ist: Aus Bremen sind 22 Erwachsene, davon eine Frau, und 11 Kinder nach Syrien ausgereist. “Die kommen überwiegend aus dem inzwischen verbotenen Kultur- und Familienverein”, sagt Rose Gerdts-Schiffler, Sprecherin der Innenbehörde. Von diesen Ausgereisten sind 7 Erwachsene in die Hansestadt zurückggekehrt, die Frau und drei Kinder. “4 Männer sind vermutlich in Syrien getötet worden, die acht Kinder sind entweder noch dort oder ebenfalls tot”, sagt Gerdts-Schiffler.

Auf ihrem Facebook-Auftritt zeigt die Gruppe auch Fotos, wie sie am vergangenen Samstag an der Kreuzung Herdentorsteinweg-Am Wall gestanden haben. Das war am Tag nach den Anschlägen in Paris. Sie stehen hinter ihrem Stand mit Koran-Büchern und zeigen mit ausgestrecktem Zeigefinger in die Luft. Dieser könnte als Symbol für den IS interpretiert werden. “Der ausgestreckte Finger bedeutet nach muslimischem Glauben die Bezeugung, dass es nur einen Gott gibt - nicht etwa wie im Christentum die Dreieinigkeit”, sagt von Wachter. Auch die IS-Kämpfer hielten ihn in Videos in die Luft. “Aber die Zugehörigkeit zum IS kann man nicht alleine am Finger festmachen”, so der Verfassungsschutzpräsident.

“Salafisten bieten einfaches Weltbild und Zugehörigkeit”

“Die Salafisten betreiben mit ihren Ständen die so genannte “Dawah”, das ist religiöse Überzeugungsarbeit”, sagt von Wachter. Mit ihren Ständen wollten sie Menschen für den Salafismus “anfixen”. Das sei aber in Deutschland nicht verboten - es gäbe Meinungs- und Religionsfreiheit. “Nur wenn sie etwas Verbotenes machen, wie die IS-Flagge oder Symbole zeigen, oder zu Straftaten aufrufen, könnten wir sie verbieten”, sagt von Wachter. Bei den “Lies”-Ständen, den Vorgängern der “Siegel der Propheten” hätte man noch derartige Handlungen nachweisen können. “Aber die wissen jetzt, wie sie sich zu verhalten haben.”

Besonders verlockend sei die Botschaft der Salafisten für junge Menschen, die in unserer Gesellschaft keinen festen Halt hätten. “Wer auf der Suche nach einem einfachen Weltbild und nach Zugehörigkeit ist, kann sich davon angesprochen fühlen”, sagt von Wachter.

Das Innenressort spricht von einer sehr ernsten Gefährdungslage in Bezug auf salafistische Aktivitäten. Diese sei bundesweit seit Monaten erhöht. “Wir beobachten die Szene seit dem Terrorwochenden im März sehr genau”, sagt Gerdts-Schiffler. Aber auch sie sagt, ein Verbot der Gruppe sei schwierig.

CDU: “Unbefriedigende Situation”

“Das ist eine absolut unbefriedigende Situation”, sagt Wilhelm Hinners, innenpolitischer Sprecher der CDU. Der Staat sei gefordert, bei dieser Gruppe genau hinzuschauen, was an den Ständen gemacht wird. “Wenn die das Recht auf Meinungsfreihit missbrauchen, muss man gegen sie vorgehen”, sagt Hinners.

Die Gruppe zu verbieten würde nach aktuellem Stand aber genau diese Freiheit einschränken. “Das spielt dann wieder dem IS in die Hände”, sagt Hinners. Das Islamischen Kulturzentrum war für eine Stellungnahme bislang nicht erreichbar.

 

Quelle: Weser Report Blog: Salafisten werben trotz Paris weiter in der Innenstadt

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