Die Anwohner der Altdorferstraße waren alarmiert: Weil Ex-Oberbürgermeister Hans Schaidinger vor drei Jahren angekündigt hatte, dass die Wohnungen saniert werden müssen, rechneten sie ohnehin damit, bald ausziehen zu müssen. Doch stattdessen wurden leer stehende Wohnungen wieder mit Boiler ausgerüstet.
Als das Wochenblatt anfragte, was in den Wohnungen denn geschieht, bekamen wir diese Antwort: „Der Stadtrat hat beschlossen, die Stadtbau zu beauftragen, vorübergehend freistehende Wohnungen – wie in der Altdorferstraße – für Menschen in schwierigen Lebenssituationen als Notwohnung zur Verfügung zu stellen“, so Joachim Becker von der Stadtbau, „die Kommune muss dafür sorgen, dass Wohnungslose zumindest vorübergehend und notdürftig untergebracht beziehungsweise beherbergt werden. Eine Unterbringung durch eine Kommune ist immer nur eine vorübergehende Maßnahme.“
Nun ist es also soweit. Am kommenden Mittwoch, 17. Februar, soll der Sozialausschuss über das Konzept für die Anmietung der Übergangswohnungen entscheiden. Deutlich wird aus der Vorlage auch: Der Wettbewerb zwischen sozial Schwachen und Asylbewerbern hat in Regensburg begonnen. Wörtlich heißt es: „Vor allem bei Ein-, Zwei- und auch Dreizimmerwohnungen besteht akuter Bedarf. Durch die Unterbringung von Asylbewerbern in der Außiger Straße 25 und 25 a und im Anwesen Am Kreuzhof wurde der Bestand an kleinen Notwohnungen stark dezimiert. Die Nachfrage, gerade nach kleineren Wohneinheiten, ist hoch.“ Vor allem bei folgenden Personengruppen wisse die Stadt sonst nicht mehr, wie sie diese unterbringen soll: „Alleinerziehende mit Kind bzw. Kindern, Frauen aus dem Frauenhaus, Einzelpersonen, die aufgrund von Krankheit (auch psychisch bedingt) nicht in der Obdachlosenunterkunft übernachten können“, heißt es dazu in der Vorlage für die Sitzung.
Weiter heißt es: Vor dem Hintergrund der Flüchtlingsproblematik (Anerkennung von Asylbewerbern und deren Folgeunterbringung, Familiennachzug) ist künftig mit einer Verschärfung der Gesamtsituation zu rechnen.“ Zudem sei in den letzten Monaten vermehrt eine Nachfrage nach Notunterkünften von Familien aus osteuropäischen Ländern zu verzeichnen.
Zu den 55 bisher von der Stadt betriebenen Notunterkünften sollen 13 weitere, die von der Stadtbau gestellt werden müssen, eingerichtet werden, so die Vorlage an den Stadtrat. Autor: Christian Eckl Foto: Eckl
Quelle: Wochenblatt.de
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